Die Welt der Wertschätzung und -schöpfung für SammlerInnen von historischen Büchern und Inkunabeln

Lauremberg, P.

Horticultura Libris II comprehensa; huic nostro Coelo et Folo accommodata; Regulis, Observationibus, Exeperimentis et Figuris novis instructa: In qua quicquid ad Hortum proficue colendum, et eleganter instruendum facit, explicatur. Francofurti – Matthaei Meriani 1631. – (dazu beigebunden): Lauremberg, P.: Apparatus Plantarius primus: Tributusin duos libros. I. De Plantis Bulbosis. II. De Plantis Tuberosis. Quibus Exhibentur praeter nomenclaturas, multiplices earum differentia et species; Vires, Usus tam culinarius quam medicus; Cultura sive ratio eas plantandi, conseruandi, propagandi. Itemque qua Poeta, Philologi, Philosophi, facta littera etc. de iis memoratu digna annotarunt. Adiunctae sunt Plantarum qua rundam nouarum nova Ichnographie et descriptiones

Francofurti, Matthaei Meriani, 1632

Bemerkungen: Sehr seltene erste Ausgabe. Die „Horticultura Libris II“ ist die sehr seltene Ausgabe eines der frühesten und einflussreichsten Gartenbauwerke; es umfasst 2 Teile, denen ein ebenfalls zweibändiger Pflanzenapparat beigebunden ist. Mit gestochenem Titelfrontispiz, 7 Kupferstichabbildungen im Text und einem Anhang von 23 (von 29 ?) zum Teil ausfaltbar ganzseitigen Tafelkupfern von Arbeitsgeräten und barocken Gartenbeetanlagen. Der „Apparatus Plantarius primus“ ist bei erhaltenen Ausgaben nicht immer noch vorhanden beigebunden, gehört aber zum Werk dazu, was sich auch an den beiden in der Bildgestaltung identisch floralen Kupferstichen der Frontispize zeigt; mit gestochenem Titelfrontispiz, 18 (von 36 ?) ganzseitigen Kupferstichabbildungen der gesammelten Pflanzenarten. Der Apparatus enthält textlich und bildlich von seinem 2. Buch „de plantis tuberosis“ lediglich noch die ersten 5 Seiten (124-128), der Rest fehlt. Die beiden Bücher nennen in ihren beiden Frontispizen kein Jahr, so dass die in ihren beiden Vorreden genannten Jahre 1631 und 1632 zur Bucherscheinung der Erstausgabe angenommen werden können. Peter Lauremberg wurde als Sohn des Professors Wilhelm Lauremberg in Rostock geboren. Wie sein jüngerer Bruder Johann besaß auch er eine poetische Ader. Den Fußstapfen des Vaters folgend, studierte er Medizin und Astronomie in Rostock und erwarb 1607 hier auch den Magistergrad. 1608 verfolgte er medizinische Studien in Leiden. Als Hofmeister bereiste er Belgien und Frankreich. 1611 promovierte Peter Lauremberg zum Doktor der Medizin in Paris und nahm an der Universität von Montauban seine erste Professur, die der Philosophie, an. Nach knapp drei Jahren verließ Peter Lauremberg Frankreich, kehrte 1614 in die Heimat zurück und akzeptierte eine Anstellung als Professor für Mathematik und Physik an der Hamburger Akademisches Gymnasium. 1624 folgte er einem Ruf als Professor für Poesie, Mathematik und Medizin an der Universität Rostock, zu deren Rektor er 1635 gewählt wurde. In Rostock verblieb Peter Lauremberg bis zu seinem Tode. Er verfasste eine große Zahl oft aufgelegter wissenschaftlicher Lehrbücher auf verschiedenen Wissenschaftsgebieten. Die 700 Artikel seiner riesigen Kuriositäten-Anthologie, der ersten ihrer Art in deutscher Sprache, zeugen von seinen umfassenden Kenntnissen.
First edition of one of the best of the early 17th-century gardening manuals, scientific in its detail and approach. It is known to have influenced John Evelyn who quotes it in his unpublished 'Elysium Britannicum'. Morton describes the work as 'typical of the experience and ideas that began to flow into botany from horticulture' and goes on to recount how Lauremberg rejected the idea of the 'plant soul' having a specific location, because 'horticulturalists knew that plants could live and reproduce themselves from very small pieces cut from the roots (i.e. rhizomes, stolons, etc.) as well as from branches, stems, seeds, and even leaves (as in the case of the Indian fig). Therefore the soul or vital force (vigor vitalis) is not in one part more than another, but diffused through the whole plant body... Lauremberg describes his own experiment, lasting three years, in which two hundred vine cuttings were grown in close association with two varieties of cabbage in order to test an ancient belief, mentioned by Pliny, that vine and cabbage adversely affect each other. He found, however, that both species flourished and there was no evidence of mutual inhibition... In other experiments he found, contrary to tradition, that rue and fig did not benefit from interplanting. There were many gardener's notions about how seeds were best oriented when sown; the wrong way was said to give dwarf or unthrifty plants. Again, Lauremberg made his own observations with seeds of pea, cucurbita, walnut, almond, date and others, finding that the stem grew upwards and the root downwards irrespective of the original orientation, and that the alleged effects of malplacement were "empty superstition"' (Morton, History of botanical science p. 222-3). The work covers a variety of topics, including the layout of the orchard and flower and herb gardens, topiary, labyrinths, sundials, etc. Five plates illustrate gardening tools, 18 are of designs for parterres and labyrinths, and two are for topiary. The second title, 'Apparatus plantarum', the sequel to the 'Horticultura', is devoted to bulbous and tuberous plants, including the most popular garden flowers of the time. It 'deals not only with their medicinal and culinary uses, but their care and propagation, places in literature, etc.' (Johnston). Hunt 22; Nissen BBI 1146; Pritzel 50888.

Beschreibung: Pergamenteinband d.Zt. Format/ Einband 21 x 17 cm; bestoßen, berieben und leicht fleckig an den Rändern und Ecken, ebenso am Rücken, der oben einen kleinen bereits verklebten Riss hat. Die „Horticultura…“ mit 196 Inhaltsseiten und weiteren 23 Kupfertafeln, davon Tafel 22 ausfaltbar („Labyrinthus“), textlich mit 2 Seiten Widmung, 10 Seiten Vorrede und 17 Seiten Inhaltsverzeichnis der Kapitel und weiteren 7 z.T. ganzseitigen Kupferstichabbildungen im Text (auf den Seiten 92, 105, 114, 124, 150, 157, 196). Der „Apparatus…“ mit 127 Inhaltsseiten (ohne die Seiten 25-40, 51-54, 96-98, 103, 104 und allen weiteren Seiten ab 129) und einer Kupfertafel auf Seite 128, textlich mit einem Titelkupfer auf Seite 13, 2 Seiten Widmung, 6 Seiten Vorrede und weiteren 17 Kupferstichabbildungen (auf den Seiten 16, 42, 48, 50, 57, 67, 76, 79, 85, 87, 90, 93, 106, 108, 112, 116, 123). Zahlreiche florale Bordüren und Initialen. Das Papier leicht gebräunt mit leichten Randverlusten an wenigen Seiten; wenige bereits bestehende Papierrestaurierungen vor allem am ersten Frontispiz mit Hinterlegung eines Loches und des unteren Randes; im vorderen Gelenk leicht gebrochen; leichte Wasserrände links außen auf den ersten 80 Seiten und rechts außen beim „Apparatus“, ansonsten nur sehr wenige kleine Flecken; ein sehr gut lesbares Exemplar.

BNr. 038

Preis: 3.800,00 Euro, inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

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