Sickler, J(ohann) V(olkmar) (Hg.)

Der teutsche Obstgärtner oder gemeinnütziges Magazin des Obstbaues in Teutschlands sämmtlichen Kreisen. (Komplette Ausgabe mit allen 22 Bänden und insgesamt 387 Tafeln mit z.T. großformatig handkolorierten Federzeichnungen, 49 z.T. großformatigen Tafelkupfern, 1 koloriert, mit 251 Figuren/ Frontispize mit Kupferstich/ Halb-Pergament-Einbände alter Zeit mit Maroquindeckeln/ wahrscheinliches Handexemplar des Autors)

Weimar, Verlag des Industrie-Comptoirs, 1794-1804

Bemerkungen: Sehr seltene Gesamtausgabe mit allen 22 Bänden (alles Erschienene) mit 387 handkolorierten Federzeichnungen auf Tafeln (1 teilkoloriert) von alten Obstsorten und 49 Tafelkupfern (1 koloriert) mit insgesamt 251 figürlichen Darstellungen von Gerätschaften und Illustrationen des Obstbaus; Tafeln z.T. großflächig aufklappbar! Die kolorierten Federzeichnungen der alten Obstsorten umfassen fast 400 Darstellungen von Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pfirsichen, Pflaumen, Beeren, Trauben und Nüsse samt einer Berberitze und der Elsbeere. Auch sind vielfältige Angaben gemacht zu dem Sortenbestand in bekannten Parkanlagen der Zeit, z.B. in Wörlitz, Herrenhausen, Leipzig, Weimar, Alt-Lüneburg, Gimborn; auch werden Baumschulen der Zeit (samt pomologischer Literatur) benannt, die Pflanzbäume liefern. Wahrscheinloch das bedeutendste Werk der Pomologie in Deutschland aus der Hochzeit der Obstvielfalt. Möglicherweise ein Handexemplar des Autors, da manche Tafeln auf der Rückseite handschriftliche Notizen z.T. bis in den Buchrücken eingebunden tragen - von sehr alter Hand meist lateinisch verfasst und mit Jahreszahlen markiert, die noch vor das Jahr des Ersterscheinens zurückgehen!

Beschreibung: Für alle 22 Bände: Format/ Einband 20 x 12,5 cm; marokaingemusterte Buchdeckel mit Halbpergament, sechsfach gebänderte Buchrücken und –ecken von älterer Hand in Pergament gefasst, bei den meisten Bänden verblasstem Blauschnitt; jeder Band mit Titelvorsatz des Bildes einer im Feld der Obstbaumzucht oder des Gartenbaus historischen Persönlichkeit (13 Federzeichnungen/ 8 Kupferstiche/ 1 Scherenschnitt - 11 davon aufgezogen), alle Bände mit Frontispizen und dem medaillonartigen Kupferbild einer mythologischen Frauengestalt, die neben einem Bienenkorb einen Obstbaum veredelt, dazu der Spruch: „IN HOFFNUNG DER ZUKUNFT“. Die Bände sind durchweg ohne Textfehlstellen, mit punktuell leicht braunfleckigem Papier, sehr wenigen Wasserrändern, einige Tafelnummerierungen reichen bis an den Papierrand; bei einigen Bänden sind die Titelseiten aufgezogen. In den meisten Bänden kommen die Tafeln mit den Obstsorten gebündelt jeweils am Ende der 4 Teile eines jeden Bandes; bei den Bänden VIII, XVI, XVII, XX, XXI und XXII sind die Tafeln einzelseitig eingebunden. Die Buchrücken sind nicht aufgebrochen (nur wenig bei Band II) und mit Fadenheftung gut gängig mit einer Lesbarkeit aller Seiten montiert Pictures and more informations available by www.antiquariat-schloss-ahlhausen.de Auch eine Liste mit den dargestellten Obstsorten ist hier erhältlich. Vgl. Nissen, BBI 2358. Eines der Hauptwerke der Pomologie, das in den meist 4 Stücken jedes Bandes, die alle in der „Ersten Abtheilung“ eine „Charakteristik der Obstsorten“ vorstellen, den faktisch auch in den Gärten stehenden Bestand an alten Obstsorten des ausgehenden 18. Jh. in Deutschland aufzeigen will. Die „Zweite Abtheilung“ jedes Bandes umfasst dann „vermischte Abhandlungen“. In seinem Sammelwerk, „Der teutsche Obstgärtner“ tituliert, versuchte Sickler (1742 – 1820) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Autoren („verfasset von einigen practischen Freunden der Obstcultur“) ein komplettes Kompendium der Obstsorten in 22 von 1796 – 1804 als Zeitschrift erschienenen Bänden vorzulegen. Dem Band I immer am Ende der 4 Teile beigefügt ist ein Sortenverzeichnis mit insgesamt 44 Seiten „Anzeiger“ zu Baumpflanzungen alter Obstsorten, das auch die tatsächlichen Standorte von entsprechenden Bäumen in hervorragenden Gartenanlagen der Zeit benennt samt ihren möglichen Erwerbsorten so z.B in den „hochadlichen von Seebachschen Gärten zu Große-Fahnern“ oder in den Gärten in „Raschwiz bei Leipzig“ oder in den Angeboten des „Handels-Gärtners J.J. Gottholdt zu Arnstadt“ oder mit den Verzeichnissen „der Bäume und Sträucher für englische Gärten, welche in Wörlitz bei Dessau verkauft werden“, sowie diejenigen, die „im fürstlichen Parke zu Weimar“ anzutreffen sind. „Die berühmte, von Johann Volkmar Sickler begründete Zeitschrift… enthält außer den handkolorierten pomologischen Tafeln als Frontispiz jeden Jahrgangs (ein) Porträt…. Dabei ist zunächst das Konzept erkennbar, berühmte Pomologen Europas in chronologischer Folge abzubilden. Sickler beginnt demnach in kurioser Systematik mit der römischen Obstgöttin Pomona und den antiken Schriftstellern. Schnell kommt er zum 17. und 18. Jahrhundert, die mit La Quintinye, dem abstrusen Regensburger Pfropfkünstler Agricola und dem Abbé Schabol vertreten sind. Dann sind in erster Linie zeitgenössische Pomologen abgebildet, einmal geht es mit Kurfürst August auch zurück ins 16. oder mit Münchhausen, Manger und Reichert ins 18. Jahrhundert. Außer der Reihe wird der Obstmaler des Teutschen Obstgärtners, Ernst Heinrich Gebhard, abgebildet… Es handelt sich (oft) um Punktierstiche (oder um Federzeichnungen), die meisten von E. Müller; der in besserer Qualität ausgeführte (Kupferstich) des 14. Jahrgangs ist von C. Wester.“ (aus: Bücherei des Deutschen Gartenbaus e.V.)

BNr. 004

Preis: 18500,00 Euro, zzgl. gesetzlicher MwSt., zzgl. Versandkosten

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