Die Welt der Wertschätzung und -schöpfung für SammlerInnen von historischen Büchern und Inkunabeln

Joendl, J(ohann) P(hilipp)

Die landwirthschaftliche Baukunst. (Erstausgabe mit allen 5 Bänden, 3 Textbände und 2 Tafelbände mit 1021 Figuren auf 70 großformatiegn Kupfertafeln/ Halb-Leder-Einbände alter Zeit mit Maroquindeckeln und 2 rot-gold und grün geprägte Rückenschilder/ Rotschnitt)

Prag, Von Schönfeld Druckerei, 1826-29

Bemerkungen: Seltene Erstausgabe mit 3 Text-Bänden und 70 (von 73) großflächigen Kupfertafeln in 2 sepraraten Tafelbänden (insgesamt alle 5 Bände) aus gräflichem Bibliotheksbesitz. Die 70 z.T. noch einmal aufklappbaren Tafeln enthalten insgesamt 1021 Figuren mit Bauzeichnungen und Maßangaben und stellen n.a. Ansichten, Grund- und Aufrisse von z.T monumentalen Guts-, Kirchen- und Prunkgebäuden im Kontext landschaftlicher und landwirtschaftlicher Anlagen, sowie von Befestigungsanlagen, von Friedhöfen und Begräbnisstätten, von Bewässerungsanlagen, von landwirtschaftlichen Geräten, insbesondere von Produktionsstätten und ihren Einrichtungen, von Mühlen, Pressen, Fahrzeugen etc. dar. Pictures and more informations available by: www.antiquariat-schloss-ahlhausen.de

Beschreibung: 5 Bände in 3 Text- und 2 Tafelbänden. Mit allen teils großformatig aufklappbaren Kupfertafeln. Halblederbände der Zeit mit marokainbezogenen Buchdeckeln. Die Textbände mit floral gemustertem Vor- und Nachsatzpapier; eingeklebt ein Ex libris mit der Aufschrift „Ottonis comitis in Stolberg“, z.T mit Bibliotheksstempel vorne und Antiquariatsvermerken. Papier und Seiten mit Rotschnitt, stellenweise leicht stockfleckig auf den vorderen Seiten der Textbände. Einbände (gering berieben) mit goldgeprägten Rücken und jeweils einem rot-goldenen Titelschild; bei den Textbänden ein zusätzliches Rückenschild grün auf gold geprägt. Insgesamt ein sehr guter Erhaltungszstand. Die Bände im Einzelnen:
a. Text-Band 1 (1826): Format/ Einband: 21 x 13,5 cm, 514 Seiten, dreiseitigem Rotschnitt, Titelblatt mit Angaben zum Autor, einer handschriftlichen Namensnennung und dem Hinweis „mit 21 Folio-Kupfertafeln“; dazu eine gedruckte Widmung an den Grafen Joseph Wratislaw von Mitrowitz.
b. Text-Band 2 (1828): Format/ Einband: 21 x 13,5 cm, 694 Seiten, dreiseitigem Rotschnitt, Titelblatt mit Angaben zum Autor und dem Hinweis „mit 24 Folio-Kupfertafeln“; vorangestellt 6 Seiten „Verzeichnis der Herrn Pränumeranten“.
c. Text-Band 3 (1829): Format/ Einband: 21 x 13,5 cm, 706 Seiten, dreiseitigem Rotschnitt, Titelblatt (fehlend und durch Kopie ersetzt) mit neueren Angaben zum Autor und dem Hinweis „mit 25 Folio-Kupfertafeln und mehreren Tabellen“, die Tabellen großformatig aufklappbar eingebunden nach den Seiten 642 (2 Stück) und 678 (an der Innenfalzkante leicht gestaucht); angehängt 4 Seiten mit „Verbesserungen und Druckfehlern“.
d. Tafel-Band 1: Format/ Einband: 31 x 43,5 cm; 45 einseitig bedruckte Tafel-Seiten mit insgesamt 636 Figuren (Tafel I – XLV). Viele Figuren mit Bauzeichnungen und genauen Maßstäben. Vor- und Nachsatzpapier hellblau. Rückseiten hier und da leicht braunfleckig. Großformatig sind 21 Tafeln; Tafel XXXVII am rechten Rand etwas angedunkelt.
e. Tafel-Band 2: Format/ Einband: 31 x 43,5 cm; 25 einseitig bedruckte Tafel-Seiten mit insgesamt 385 Figuren (Tafel XLVI - LXX ). Viele Figuren mit Bauzeichnungen und genauen Maßstäben. Großformatig sind 7 Tafeln; Tafel LXIII am rechten Rand etwas angedunkelt.

Joendl, Johann Philipp (Architekt und Schriftsteller), geb. in Prag am 3.11.1782, wurde gleich nach seinem Baustudium von dem Bauherren zur Mitwirkung bei der Errichtung des Jagdschlosses zu Bubenč angestellt. Hier lernte er den Grafen Rudolph von Chotek, Oberstburggraf von Böhmen, kennen, in dessen Dienst er zur Errichtung vieler der großartigsten Guts- und Schlossbauten in den östlichen Ländern Europas des 18. Jh. Bauten als Architekt trat. Anfangs lebte Joendl in Neuhof, wo Schloß Katschina erbaut wurde, später in Beibehaltung seiner Stellung in Prag, wo sich sein Wirkungskreis bedeutend erweiterte. Mit seinen Arbeiten wuchs sein Ruf, und viele adelige Häuser in Böhmen und Mähren, z.B. der Graf Desfours, Franz Fürst Dietrichstein, Heinrich Graf Chotek, Fürst Colloredo-Mannsfeld, Graf Wratislaw-Mitrowitz, Johann Graf Kolowrat, Fürst Clary-Aldringen, Graf Schlik, Graf Waldstein-Wartenberg übertrugen ihm die Leitung ihrer Bauvorhaben. Neben den zahlreichen Wohn- und Amtshäusern, Forstgebäuden, Pfarreien, Schulen und Fabriken, Brauhäusern, Mühlen, prachtvollen Glashäusern, Brücken, Parks, etc. sind als die bemerkenswertesten Bauten Joendl’s anzuführen: Das Schloß Katschina, die Familiengruft der Grafen Chotek, Parkgebäude z.B. im Park von Weltrus; das Schloß des Grafen Wratislaw in der Herrschaft Tachowitz, das Schloß mit Risalit und Colonade des Grafen Kolowrat in der Herrschaft Hradischt; die Familiengruft der Grafen Wratislaw u.n.m... Joendl war Mitglied der Landwirthschafts-Gesellschaften von Böhmen, Mähren und Schlesien, der Steiermark, Kärnten, Krain u.a.. Joendl war mit Anna Arnold seit 1807 verheiratet. Mit Fug und Recht kann man Joendl als einen der bedeutendsten Bauherren im 18. Jh. In der KiK-Monarchie Österrreich-Ungarn bezeichnen. Neben der „landwirtschaftlichen Baukunst“, seine wohl wichtigste Schrift, verfasste er eine Reihe von bedeutenden Schriften der Baukunst und Architektur seiner Zeit. (Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Band: 10, 1863)

BNr. 060

Preis: 2.950,00 Euro, inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten

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