Dietrich, David (Nathaniel Friedrich)

Deutschlands ökonomische Flora. Beschreibung und Abbbildung aller für Land- und Hauswirthe wichtigen Pflanzen. Erster Band. Die Futterkräuter. Zweiter Band. Die Unkräuter. Dritter Band. Die Getreidearten, Ölgewächse, Handelspflanzen, Kohl-, Wurzel- und Knollengewächse. (Sehr seltenes, artenschutzrelevantes Werk des frühen 19. Jhd. in der ersten und einzigen Ausgabe komplett alle 3 Bände in jeweils 2 Teilen und allen 146 kolorierten Tafeln in unbeschnittener, original blau kartonierter Bindung und im neuwertigen blauen Kartonschuber mit goldgraviertem Rückentitel) (Very rare work relevant to species protection in the early 19th C./ first and only edition completely with all 3 volumes, 2 parts each, and all 146 coloured plates/ original uncutted binding in blue paperbacks slipped in a blue modern cardboard box with goldengraved titel on spine) (Très rare travail pertinent pour la protection des espèces du premier 19ième sc./ première et seule édition complète avex tous les 3 volumes, chaqu‘un en 2 parties, et toutes les 146 planches coloriées/ tranches non coupées et reliure originale des volumes en papier bleu et insérées dans une boîte moderne et bleue avec le titre en or sur le dos)

Jena, Verlag August Schmid, 1840, 1841 (Band 1); 1841, 1843 (Band 2); 1843, 1844 (Band 3)

Bemerkungen: Sehr seltenes artenschutzrelevantes Werk der frühen Botanik von einem der bedeutendsten Vertreter einer deutschen Botanikerfamilie, die über Generationen wissenschaftlich im engen Austausch mit der Linnéeschen Beschreibungssystematik ihrer Zeit die gesamte Flora Deutschlands kartographierte und in ihren Werken dieses Wissen verbunden mit einem umfänglichen Erfahrungsschatz der Artenvielfalt des frühen 19 Jhds. weitergab. Eine bedeutsame botanische Quelle von größter Umfänglichkeit in der Natur der Pflanzengattungen vor 200 Jahren. Hier in der „Ökonomischen Flora“ ausgestellt und zusammengestellt für die Land- und Hauswirtschaft mit allen Beschreibungen und allen gestochenen Kupferabbildungen der vorgestellten Pflanzen – (Weide)-Kräuter und Getreidepflanzen in üppiger Vielfalt, Kohl- und Wurzelgewächse, Gewürzpflanzen der guten Küche sowie die essbaren Pilze.

Beschreibung: 6 Teile in 3 Bänden mit 146 kolorierten Tafeln im neuwertigen Kartonschuber. Formate 19 x 11,5 cm; Format Schuber 21 x 14 x 9 cm. Blätter in unbeschnittener originaler Verlagslieferung, alle 6 Teile einheitlich gebunden und im Rücken verleimt in blau kartonierten Einbänden, die Einbandseiten 1 geben den jeweiligen Titel wider. Und die Einbandseiten 4 bei 4 der 6 Teile „Bemerkungen“ zum Inhalt; Einbandseite 4 des 6. Teils zeigt den Kupferstich eines Frucht- und Getreidekorbs; bei den Teilen 1 – 3 sind viele Pflanzenabbildungen von alter Hand mit botanischen Spezifikationen handschriftlich ergänzt. Bd. 1/ Teil 1 („Erste Abtheilung“): 82 S. nach Titel, einer „systematischen Übersicht der Gattungen“ (III – VIII), einer „Übersicht der abgebildeten Gräser“ (IX – XII) und einem „Register“ (XIII, XIV), angehängt 1 ausfaltbare Kupfertafel sw und die 19 kolorierten Kupfertafeln. Bd. 1/ Teil 2 („Zweite Abtheilung“): S. 83 – 200 nach Titel, einer „Vorrede“ (III, IV) und einer „Übersicht der Abbildungen“ (V – XIV), angehängt ein Register (S. 201 – 203) und die 30 kolorierten Kupfertafeln 20 – 50, davon Tafel 20 sw (2 Fehlpaginationen bei den Tafeln 21 und 31). Bd. 2/ Teil 1 („Dritte Abtheilung“): 58 S. nach Titel, einer „Übersicht der abgebildeten Unkräuter“ (V, VI), angehängt die 22 kolorierten Kufpertafeln 51 – 72 (3 Fehlpaginationen bei den Tafeln 62, 67 und 71). Bd. 2/ Teil 2 („Vierte Abtheilung“): S. 57 -110 nach Titel, einer „Übersicht der abgebildeten Unkräuter“ (VII – X), angehängt ein „Register“ (111 – 114) und die 28 kolorierten Kupfertafeln 73 – 100. Bd. 3/ Teil 1 („Erste Abtheilung“): 48 S. nach einer „Übersicht der abgebildeten Getreidearten“ (III – VIII), angehängt die 26 kolorierten Kupfertafeln 101 – 126 (1 Fehlpagination bei Tafel 115). Bd. 3/ Teil 2 („Zweite Abtheilung“): S. 49 – 124 nach Titel, einer „Übersicht der Abbildungen“ (IX – XII), angehängt ein „Register des dritten Bandes“ (125, 126), ein „Deutsches Register über alle drei Bände“ (127 – 136) und die 20 kolorierten Kupfertafeln 127 – 146. Der Inhaltstext des 3. Bandes zeigt im 2. Teil, dass Dietrich seine botanische Gesamtzählung nach Gattungen überhaupt in „Abtheilungen“ als eine übergeordnete Nomenklatur geordnet hatte, die eine VI. Abtheilung zu den „Getreidesorten“ (S. 49 – 54), eine V. Abtheilung zu den „Ölgewächsen“ (S. 55 – 64), eine VI. Abtheilung zu den „Handelspflanzen“ (S. 65 -99), eine VII. Abtheilung zu den „Wurzel- und Knollengewächsen“ (S. 100 – 108), eine VIII. Abtheilung zu den „Kohlgewächsen“ (S. 109 – 112), eine IX. Abtheilung zu den „Küchengewächsen“ (S. 113 – 119) und eine X. Abtheilung zu den „vorzüglichsten eßbaren Schwämmen“ (S. 120 – 124) zählt. Die kartonierten Einbände sind nicht ganz einheitlich in der Blautönung und leicht berieben, der Schuber im passenden Blau das Papier durchgehend weiß mit nur sehr wenigen Braunflecken; bei Teil 2 sind im angehängten Tafelteil einige Tafeln locker; bei Teil 3 sind die angehängten Tafeln lose. Insgesamt ein altersbedingt sehr guter Zustand.

Der Botaniker David Nathaniel Friedrich Dietrich (1799/ 1800 – 1888) und sein umfangreiches wissenschaftlich-publikatorisches Wirken kann nur aus dem biographischen Zusammenhang heraus gesehen werden, dass er schon in vierter Generation einer Botanikerfamilie entstammt, die eine eigene reiche hortikurale Erfahrung der Gartengestaltung mit der Verwissenschaftlichung der Botanik als Erfahrungswissenschaft im 18. und frühen 19. Jhd. durch das Linéesche Beschreibungsverfahren der Pflanzen in ihren Gattungen und Arten verband. Dietrich, wie sein Onkel aus Ziegenhain stammend und nach seiner Tätigkeit als akademischer botanischer Gärtner promoviert in der Botanik an der Universität Jena, wo er 1836 der Kustos des Herbariums im Botanischen Garten wurde, war der Neffe des Botanikers Friedrich Gottlieb Dietrich (1765/ 1768 – 1850), der – selber wiederum der Enkel des frühen Landwirtschaftsbotanikers Adam Dietrich (1711 – 1782), einem Weggefährten Linées - als herzoglicher Hofgärtner die Gärten in Weimar gestaltete, bis er 1801 und 1802 Gartendirektor in Wilhelmsthal und Eisenach wurde und von 1802 – 1840 sein „vollständiges Lexicon der Gärtnerei und Botanik“ veröffentlichte. Dieses gab ihm Grundlage für ein umfangreiches botanisches Schrifttum über das er auch in seiner späteren Position eines Großherzoglichen Rats mit eigener Professur der Botanik einigen Einfluss auf Goethes Naturauffassung hatte. Der „International Plant Names Index (IPNI)“ weist ihm 220 Planzenarten als von ihm erstmals beschriebene zu. In enger Anbindung an diesen botanischen Entdecker- und Erforschungsgeist seines Onkels ist auch das publikatorische Wirken des David Dietrich zu sehen, der als Kupferstecher wahrscheinlich nicht nur die Tafeln zu eigenen, sondern auch die zu den Werken seines Onkels Friedrich Gottliebs schuf und zwischen 1839 und 1864 eine „Synopsis Plantarum“ über „Deutschlands Flora“ in 5 Bänden zusammentrug, die er mit insgesamt 80.000 Arten in 524 Gattungen, teils von ihm gestochen und koloriert auf 1150 Kupfertafeln, ausgestaltete. Die Arbeiten zu „Deutschlands ökonomische Flora“ der genannten 10 Abtheilungen in den 3 vorgestellten Doppelbänden stellen in dieser „Synopsis“ den letzten Teil vor.

BNr. 018

Preis: 1290,00 Euro, zzgl. gesetzlicher MwSt., zzgl. Versandkosten

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