Türck von, W.
Vollständige Anleitung zur zweckmäßigen Behandlung des Seidenbaues und des Haspelns der Seide sowie zur Erziehung und Behandlung der Maulbeerbäume, nach den neuesten Erfahrungen und Beobachtungen. (Erste und einzige Ausgabe mit 4 Kupfertafeln und 3 Tafeltabellen, alle großformatig ausfaltbar/ neuerer Ledereinband mit Rückenvergoldung und 2 roten Rückenschildern) (First and only edition with 4 engraphed plates and 3 tables, all in large-format differently folded/ modern full calf binding gold engraved on spine and 2 red titel-label) (Première et seule édition avec 4 planches et 3 tableaux gravées et différement pliées en gros format/ reliure du temps moderne en cuir au dos estampé en or et 2 pièce de titre rouges)
Potsdam, Wiesike in Brandenburg, 1829
Bemerkungen: Erste und einzige Ausgabe. 3 Theile in einem Band komplett mit 4 ausfaltbaren ganzseitigen Kupfertafeln und 3 mehrfach z.T. großformatig ausfaltbaren Tabellen, Tafeln und Tabellen sind jeweils angehängt an die 3 Teile. Ledereinband neuerer Zeit mit goldgeprägtem Rücken und 2 roten Rückenschildern.
Beschreibung: Neu in Leder gebundene Ausgabe mit goldgeprägtem Rücken und 2 roten Rückenschildern. Format/ Einband 21 x 12,5 cm; 3 Theile in einem Band - I. Theil mit 131 Inhaltsseiten und 18 Seiten Zueignung, Vorrede, Verzeichnis benutzter Bücher und der Subscribenten, dazu eine Inhalts-Anzeige vorweg, einigen Tabellen im Inhalt und 2 ausfaltbaren ganzseitigen Tafeltabellen im Anhang; II. Theil mit 140 Inhaltsseiten und 8 Seiten Inhalts-Anzeige und Einleitung, im Anhang dann 1 mehrfach ausfaltbare Tabelle („…über die Zucht der Seidenwürmer“); III. Theil mit 100 Inhaltsseiten zzgl. 8 Seiten Inhalts-Anzeige und Einleitung vorweg, incl. 5 Seiten Nachtrag zzgl. 1 Seite Erklärung der Kupfertafel Tab. 1 Fig. 1 und 1 Seite zu anderen Schriften des Verfassers, im Anhang dann 4 ausfaltbare Kupfertafeln (Tab. I – IV), von denen wahrscheinlich eine Tafel ursprünglich dem II. Theil beigebunden war. Die 4 Kupfertafeln am Ende des 3- Teils zeigen Gerätschaften und den Maulbeerbaum samt wissenschaftlicher Darstellung seiner Blatt- und Fruchhtsände. Hochwertiges Druckkpapier, nahezu ohne Stockflecken mit restaurierten Titelblatteinbindungen. Ziffernnotiz auf der freien Seite nach dem Vorsatz. Ein sehr gutes Exemplar mit nachträglichem Einband, nahezu keinen Fingerflecken auf tadellos erhaltenem Papier.
Karl Christian Wilhelm von Türk (geb. 8. Januar 1774 in Meiningen; gest. 30. Juli 1846 in Klein Glienicke) war ein Jurist und Pädagoge. Türk war der jüngste Sohn des Kammerpräsidenten von Türk und dessen Ehefrau Maria von Bibra. Als 1780 seine Mutter starb, kam Türk zu seinem Onkel, dem Oberjägermeister von Bibra nach Hildburghausen und wurde dort zusammen mit seinen Cousins durch Hauslehrer erzogen. 1791 immatrikulierte sich Türk an der Universität Jena für das Fach Jura, das dort sein älterer Bruder bereits seit einigen Semestern studierte. Der Dichter Novalis und Türks späterer Dienstherr von Bassewitz waren seine Kommilitonen. 1793 konnte Türk sein Studium erfolgreich beenden, eine bereits in Aussicht gestellte Anstellung in Berlin wurde ihm wieder abgesagt. Als Türk nach einem Studienaufenthalt in der Schweiz zurück nach Hildburghausen kam, machte er die Bekanntschaft von Großherzog Karl II. von Mecklenburg-Strelitz. Dieser engagiert Türk noch im selben Jahr als Auditor seiner Justizkanzlei und ernannte ihn zum Kammerjunker. 1794 wurde Türk zum Justizrat befördert. Als solcher heiratete Türk Wilhelmine von Buch; mit ihr hatte er zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Weitere Stationen von Türks Karriere waren Regierungsrat und Schulrat, zunächst in Frankfurt (Oder), dann in Potsdam. Er machte sich einen Namen als Gründer von Fürsorgeeinrichtungen und als Erzieher. So gründete er beispielsweise im Jagdschloss Glienicke ein Waisenhaus. Gern wurde er auch als Preußischer Pestalozzi bezeichnet. Um seine Zöglinge zu beschäftigen, griff er eine unter dem Großen Kurfürsten begonnene Seidenraupenzucht, die so genannte Glienicker Maulbeerplantage, wieder auf. Sein Grab befindet sich in Klein Glienicke, wo sich auch der von ihm errichtete und nach ihm benannte „Türkhof“, auch „Türkshof“ genannt, befindet. Um Ostern 1846 verletzte sich Türk am Fuß, maß aber dieser Verletzung keinerlei Bedeutung zu. Es ist zu vermuten, dass es sich bei der Todesursache höchstwahrscheinlich um eine Blutvergiftung handelte. Im Alter von 70 Jahren starb Wilhelm von Türk am 30. Juli desselben Jahres in Klein-Glienicke. Der Hofprediger Grisson gestaltete die Beerdigung. Türck zeichnete die Vorreden zu den 3. Teilen des Bandes als: „Regierungs- und Schul-Rath, Ritter des rothen Adler-Ordens dritter Klasse, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften und Vereinen zu gemeinnützigen Zwecken“, z.B. des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen.
BNr. 039Preis: 500,00 Euro, zzgl. gesetzlicher MwSt., zzgl. Versandkosten
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